Hinsbecker-Kapellen-Radweg
Zeugnisse tiefer Frömmigkeit erfahren
In der niederrheinischen Kulturlandschaft gehören sie ebenso dazu wie Kopfweiden, Bruchwälder und weite Wiesen: Bildstöcke, Wegekreuze, Kirchen und Kapellen prägen das Landschaftsbild und zeugen von tief verwurzeltem Glauben. Was liegt also näher, als Glaube, Kunstgeschichte, Baukultur und die niederrheinische Landschaft zu verbinden und den Menschen zugänglich zu machen? Die Idee zum Kapellen-Radweg-Hinsbeck war geboren.
Mit diesem Konzept nahm der VVV-Hinsbeck am grenzüberschreitenden Themenjahr „Himmelwärts – religiöses Leben an Rhein und Maas“ teil. Unter diesem Motto boten 2015 die im Kulturraum Niederrhein e.V. zusammengeschlossenen Museen und Organisationen interessante und vielfältige Ausstellungen, Führungen und Kunstprojekte an. Vorgestellt wurden die Projekte den Medienvertretern dann auch sprichwörtlich „Himmelwärts“ – im Düsseldorfer Rheinturm.
Konzipiert wurde der Radweg vom VVV-Vorstand Ralf Hendrix, der auch den entsprechenden Flyer mit Wegeskizze erstellte. Neben dem Hauptweg sind auch Abkürzungen und Wegevarianten eingezeichnet. Auch an Rastplätze und Einkehrmöglichkeiten wurde gedacht.
Insgesamt 25 christliche Objekte sind verzeichnet, alle werden mit Foto und kurzem Text vorgestellt. Hier konnte auf die umfangreiche Kenntnis von Ortschronist Heinz Koch zurück-gegriffen werden.
Der Rundweg führt von der aus dem Jahre 1688 stammenden Rochuskapelle zur Glabbacher Hubertuskapelle von 1870/71, weiter geht es zum Stegerhof im Oirlich. Hier begrüßt die 1897 erbaute Heilig-Geist-Kapelle den Wanderer und lädt zum verweilen ein. An der Kreuzkapelle von 1724 vorbei geht es zu den beiden Pfarrkirchen und weiter zur 1617 erbauten Johanneskapelle. Von hier aus gelangt man wieder zur Rochuskapelle an den Krickenbecker Seen. Da die Strecke als Rundweg angelegt wurde, ist der Einstieg überall möglich.
Eröffnet wurde der Kapellen-Radweg mit einem Aktionstag am 17. Mai. Zahlreiche Radfahrer hatten sich an der Rochuskapelle am Schloss Krickenbeck eingefunden.
Ortsvorsteher Heinrich Ophoves hob in seiner Rede das besondere soziale Engagement von Nachbarschaften, Bruderschaften und Familien hervor, die seit Jahren liebevoll die Kleinode christlichen Glaubens pflegen und unterhalten. Viele halfen auch beim Aktionstag tatkräftig mit. Der VVV-Vorsitzende Peter Beyen führte dann die erste Gruppe zur Rundreise an. Viele nahmen die Möglichkeit war, einmal die nicht immer zugänglichen Objekte zu besichtigen wie Kreuz- und Rochuskapelle.
Erfreulicherweise findet der Kapellen-Radweg großen Anklang bei Einheimischen und Gästen. Viele erkunden ihn auf eigene Faust, besonders Gruppen nehmen gerne die geführte Variante in Anspruch. Für die rund 15km lange Strecke sollten gut drei Stunden Zeit eingeplant werden. Informationen beim VVV oder beim Bürgerservice der Stadt Nettetal Tel. 02153/898-1777.
Wer mit offenen Augen unsere Heimat erkundet, kann viele interessante Dinge kennen und erleben lernen. Also „rauf aufs Rad“ und die Zeugnisse der Volksfrömmigkeit inmitten des Naturparks Schwalm-Nette erkunden.
Die Rheinische Post berichtet.
Den Flyer finden Sie auf unserer Download-Seite.