1988 Hein Dormels
2. Jüüten-Ring für Hein Dormels
Im Frühjahr 1988 war es wieder so weit, es wurde der Träger des zweiten Hinsbecker Jüüten-Ringes gesucht. Für Vorschläge aus der Bevölkerung hatte der Stifter der Ringe Hans Kohnen folgende Kriterien festgelegt. Die Westdeutsche Zeitung schreibt am 15. Januar 1988: „ … sollen Verdienste vorliegen, die
• den Charakter des Ortsgebietes in Bezug auf Landschaft und Architektur erhalten, fördern und wieder herstellen, ohne modischen Zeit-erscheinungen den Vorrang zu geben;
• die einmalige landschaftliche Schönheit der Außenbereiche erhalten und schützen;
• die Geschichte der Heimatgemeinde erforschen, veröffentlichen und fortschreiben;
• die Pflege und Erhaltung heimatlichen Brauchtums bewirken, das Vereinsleben und generell die menschliche Begegnung fördern;
• besonderen Einsatz zum Wohle des wirtschaftlichen Lebens unter Wahrung der bisherigen Wohnqualität und der
Erhaltung der Naturschönheit zeigen.
… Nicht zuletzt soll die Fähigkeit berücksichtigt werden, den ausgeprägten, deftigen „Jüüten“-Humor zu pflegen.“
Als Empfänger des zweiten Jüüten-Ringes wählte das aus fünf Personen bestehende Gremium (Stifter Hans Kohnen, Ortsvorsteher Peter Beyen, VVV-Vorsitzender Hermann Timmermanns und die Vorsitzenden von zwei Hinsbecker Vereinen) den Hinsbecker Oberjüüten Hein Dormels.
Über die Verleihung berichtete die Westdeutsche Zeitung am 25. Juni 1988: „ Bei der Verleihung war das Sälchen der
Gaststätte „Alt-Hinsbeck“ viel zu klein. Dicht gedrängt standen die Gäste bis an die Eingangstüren. Selbst das große
Gartenlokal war proppevoll. Musikverein „Cäcilia“, Trommlerkorps „Frisch auf“ und Straßengemeinschaft Schloßstraße hatten Dormels zu Hause abgeholt.
Karl Reulen würdigte das vielfältige Wirken des Jubilars, dessen feinsinniger „Jüüten“-Humor nicht nur bei vielen
Pfarrabenden, die er als Conferencier leitete, sondern auch bei vielen Karnevalsveranstaltungen erfreute.
Hein Dormels wurde am 11. Oktober 1921 auf der Schloßstraße geboren. Nach der Volksschule absolvierte er eine Bäckerlehre, wurde Soldat. Nach dem Krieg machte er die Meisterprüfung, arbeitete als Bäckermeister in Hinsbeck und Kaldenkirchen sowie bei De Beukelaer in Kempen.
Als Rentner aktivierte er den Seniorenclub der Altenstube, wurde dessen Sprecher; hielt heimatkundliche und humorvolle DiaVorträge, über 40 Jahre ist er im Kirchenchor, war einige Jahre Vorsitzender. Und seit Jahrzehnten fotografiert er jedes Ereignis in Hinsbeck. Im VVV, im Gesprächskreis „Jüüte vertälle“ und im Karneval gehört er zu den humorigen Aktiven.
Hein Dormels dankte auf echte Jüüten-Art:
„Vör jedes Deng jiv et en Överdenk. Osse Börjemeester is kinne Prahler, hä witt, die Jüüte sinn de beste Nettetaler. Deshalb bruk he sich och nix aaftebreake, hä deet de Jüüt dä Jüüten-Ring an de Venger schteäke.“ Er überreichte dem Bürgermeister eine echte „Jüüt“.